Gruppe A "Zeigenpsychologie"
In diesem Seminar werden kognitionspsychologische Aspekte im Bereich der Zeugenpsychologie erarbeitet und somit die Übertragung der Erkenntnisse der Grundlagenforschung auf anwendungsnahe Kontexte betrachtet. Es wird auf unterschiedliche Fragen eingegangen, beispielsweise wie falsche Erinnerungen bei Zeugen entstehen können, welchen Einfluss die Emotionalität auf die Erinnerungsleistung von Zeugen haben kann und welche indirekten Maße zur Aufdeckung von Tatwissen einer Person momentan diskutiert werden. Diese und weitere interessante Aspekte der Zeugenpsychologie werden im Fokus dieses Seminares liegen.
Gruppe B "Indirekte Messung von Einstellungen und Gedächtnis"
Können wir durch vergleichsweise einfache kognitionspsychologische Experimentalanordnungen Wissen und Einstellungen von Personen herausfinden? Können wir zum Beispiel eine Lüge entlarven? Oder nachweisen, dass jemand von etwas Kenntnis hat, obwohl er es nicht verraten will? Können wir zeigen, dass jemand Vorurteile gegenüber Minoritäten hat, ohne ihn zu fragen? Können wir Süchte und andere Pathologien erkennen?
In verschiedenen Feldern der Psychologie werden gerade in jüngerer Zeit Verfahren vorgestellt, mit denen man diesen Fragen beantworten möchte. Diese Verfahren beruhen auf kognitionspsychologischen Experimentalparadigmen. Im Seminar soll dieses Themenfeld anhand verschiedener Verfahren (IAT, Priming, Tatwissenstest) und Fragestellungen aus Rechts-, Sozial- und klinischer Psychologie kritisch bearbeitet werden.
Gruppe C "Neurokognitive Aspekte des Lehrens und Lernens"
Nicht nur während Schule und Studium ist das Leben maßgeblich beeinflusst vom Lernen neuer Inhalte und Fähigkeiten. Daher kann eine Verbesserung des Lernens in vielen Bereichen hilfreich sein. Dieses Seminar wird sich u.a. mit den neurokognitiven Grundlagen von Lernstrategien und der Optimierung von Gedächtnisinhalten (durch Vergessen) befassen. Ein weiterer Aspekt wird sich um Gedächtnisbeeinträchtigungen im Alter und mögliche Kompensationsstrategien drehen.
Gruppe D "Die Erfassung von Einstellungen und affektiven Reaktionen mit indirekten Methoden"
Einstellungen und affektive Reaktionen stellen einen wichtigen Teil unseres (Er)Lebens dar: Sie beeinflussen unsere Entscheidungen, unser Wohlbefinden und auch die Interaktion mit anderen Menschen. Daher bilden sie ein wichtiges Forschungsfeld für viele Bereiche der Psychologie. Hierbei stellt sich natürlich die Frage, wie Einstellungen und affektive Reaktionen am besten gemessen werden können. Da sich die Erfassung dieser Prozesse mit Hilfe von direkten Methoden (z.B. Fragebogen) oft als schwierig gestaltet, werden immer mehr indirekte Methoden eingesetzt. In dem Seminar sollen diese vorgestellt und besprochen werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei zum einen auf den zugrundeliegenden Wirkmechanismen, zum anderen soll die konkrete Anwendung anhand von praktischen Beispielen vertieft werden.
Kriterien für den Scheinerwerb sind (Mit-)Übernahme der Planung einer Stunde (in Klein-gruppen), inkl. Themenvorstellung, Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden, aktive Teilnahme und das regelmäßige Lesen von Hintergrundliteratur. |
