In dieser Lehrveranstaltung sollen neuere Ergebnisse der Neurolinguistik zur Sprache kommen. Dabei werden ganz speziell Forschungsergebnisse bearbeitet, die auf teilweise klassische Themen der Psycholinguistik, der Spracherwerbsforschung und der Fremdsprachendidaktik einen neuen Blick werfen (Schwerpunkte 1 bis 3). Aber auch ein sehr neuer Themenbereich (Schwerpunkt 4), die Renaissance eines schon älteren (Schwerpunkt 5) und ein im Allgemeinen als veraltet angesehener (Schwerpunkt 6) werden behandelt.
Schwerpunkt 4: Musik, Sprache und Gehirn ist ein Bereich, der in den letzten paar Jahren – vor allem aus der Sicht der Musikpsychologie! – zugenommen hat. Die Linguistik hingegen hat ihn noch nicht so richtig zur Kenntnis genommen, vielleicht auch aus Unkenntnis der Musikpsychologie gegenüber? Also echte Interdisziplinarität!
Schwerpunkt 5: Gerade in letzter Zeit ist dieses Thema wieder aufgegriffen worden, vielleicht weil durch die nichtinvasiven Untersuchungsmethoden der neueren Gehirnforschung neue Erkenntnisse erwartet werden können. Es handelt sich eigentlich um eine Renaissance im Bereich des multisensorischen bzw. multimodalen Lernens.
Schwerpunkt 6: Sprechen und Denken. Noch vor wenigen Jahren war dies ein Tabuthema! Nachdem es in den 1960er Jahren in der damaligen Sprachwissenschaft ein spekulatives Boom-Thema gewesen war, ist die Linguistik Ende der 1990er Jahre und des 21. Jahrhunderts komplett davon abgerückt! Erst neueste Forschungen, die eher auf den vorsichtig argumentierenden Humboldt zurückgehen, haben zu einer hoch spannenden Renaissance geführt!
Für alle Themenschwerpunkte gilt, dass didaktische Perspektiven, also die Relevanz für Unterricht, mit berücksichtigt werden sollen.
Da es ein Proseminar ist möchte ich in einer Überblicksvorlesung zu Beginn des Blockseminars die verschiedenen Themenschwerpunkte vorstellen. Ausserdem wollen wir an Hand vorbereiteter Lektüre auf einige Fragen des Schreiberwerbs eingehen. In den beiden weiteren Sitzungen (Juli 2016) sollen dann studentische Referate bzw. Präsentationen die Arbeitsgrundlage sein. Für nicht gewählte Themen werden wir Lektüren diskutieren.
Unter den Schwerpunkten befinden sich erste Themenvorschläge für studentische Präsentationen. Ich bin aber offen für weitere Ideen. Bitte teilen Sie mir Themenwünsche schon möglichst rasch mit, damit ich planen kann. Spätestens im ersten Block legen wir dann alles fest!
Anhand einer Arbeitsbibliografie können die Studierenden sich schon früh auf die Themenbereiche vorbereiten. Kontakt: michael.langner@unifr.ch
Die Hausarbeit muss bis spätestens 30.09.2016 eingegangen sein. |