Kommentar |
Module: FW-GM WSG/NG
„Geld regiert die Welt“ – mit diesem bekannten Ausspruch wird gern auf die beherrschende Rolle des Geldes in modernen Gesellschaften verwiesen. Ausgehend von der Überzeugung, dass die tatsächliche Rolle des ‚Geldes‘ jedoch nur vor dem Hintergrund seiner historischen Entstehung verstanden werden kann, möchte dieses Proseminar einen ersten Überblick über die Entstehung und Entwicklung der modernen Währungs- und Finanzsysteme westlicher Industriestaaten seit den Anfängen der Industrialisierung liefern. Dabei werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Politik und Wirtschaft einen Leitfaden des Kurses bilden. Zu den behandelten Themenfelder gehören unter anderem: der Übergang von Münz- zu Papiergeldsystemen, die Herausbildung des modernen Staatsschuldenwesens, die Rolle der Banken für die Industrialisierung, der Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems in der Zwischenkriegszeit sowie auch die Vorgeschichte des Euro nach 1945.
Das Proseminar bietet den Studierenden damit gleichzeitig eine Einführung in die Theorien und Methoden der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Im Rahmen des Kurses werden deshalb auch einschlägige Quellen und grundlegende Arbeitstechniken dieser historischen Teildisziplin eingehend vorgestellt werden.
Zu diesem Proseminar wird ein begleitendes Tutorium angeboten, dessen Besuch für alle Teilnehmer verpflichtend ist. |
Literatur |
Tilly, Richard: Geld und Kredit in der Wirtschaftsgeschichte, Stuttgart 2003.
Lindenlaub, Dieter u.a. (Hrsg.): Schlüsselereignisse der deutschen Bankengeschichte, Stuttgart 2013.
Eichengreen, Barry: Vom Goldstandard zum Euro. Die Geschichte des internationalen Währungssystems, Berlin 2000.
Ferguson, Niall: Politik ohne Macht. Das fatale Vertrauen in die Wirtschaft, München 2003. |