Konzentrationslager sind nicht nur Orte des Schreckens und der Verbrechen sondern auch Orte der Begegnung von Menschen verschiedener Nationalitäten und des transnationalen Austauschs. In der nachträglichen Vermittlung wurde diese Erfahrung lange Zeit zugunsten eines die nationale Zugehörigkeit der Opfer betonenden Narrativs häufig ausgeblendet bzw. auf stereotype Darstellungen verkürzt.
In diesem Seminar soll es darum gehen, sich mittels autobiographischer Texte und Archivquellen vor Ort mit Einzelbiographien von verfolgten Frauen zu beschäftigen. Dabei sollen bisher wenig bekannte transnationale Verbindungslinien aufgezeigt werden. Dies betrifft zum einen die Beziehung und den Austausch der Frauen und zum anderen die Aufarbeitung bisher vernachlässigter Aspekte in der europäischen Verfolgungsgeschichte.
Im Zentrum stehen die deutschen, französischen und polnischen Häftlingsgruppen.
Ziel ist es u.a. auch, mit diesem Seminar Forschungsarbeiten anzustoßen, die möglicherweise in Bachelor- oder Masterarbeiten münden können.
Grundlage und erste Einführung:
Insa Eschebach (Hg.): Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Neue Beiträge zur Geschichte und Nachgeschichte. Berlin 2014
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