Kommentar |
Gottfried Kellers 1856–1874 in zwei Teilen erschienene "Leute von Seldwyla" gelten heute als einer der bedeutendsten Novellenzyklen in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur. Zumindest zwei der darin versammelten zehn Erzählungen sind sogar in die Weltliteratur eingegangen, "Kleider machen Leute" und "Romeo und Julia auf dem Dorfe". Ziel des Kurses ist es, den gesamten Zyklus sukzessive gemeinsam zu analysieren und zu interpretieren. Besondere Schwerpunkte bilden dabei das Verhältnis zwischen den beiden Vorreden und den Erzählungen, die Kontextualisierung mit dem Programm des Poetischen Realismus, die Einordnung der Texte in die Geschichte und Theorie der Novelle, aber auch die Bezüge zu anderen Gattungen wie Märchen und Groteske und die satirisch-humoristische Darstellung und Kritik der Schweiz und des deutschsprachigen Raums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. |