Kommentar |
Am Ende der konstantinischen Dynastie (und der 3teiligen Vorlesungsreihe) steht mit Julian ein Kaiser, der zwar christlich erzogen wurde, dann aber während seiner kurzen Herrschaft (361-363 n. Chr.) alles daran setzte, die konstantinische Wende rückgängig zu machen und das Römische Reich wieder auf den traditionellen Polytheismus auszurichten. Philosophisch hoch gebildet, trat der Kaiser auch als Redner und Schriftsteller hervor. Sein umfangreiches Werk ist gut überliefert, obwohl er von christlicher Seite schon kurz nach seinem Tod als Apostat verdammt wurde. Über die Religions- und Bildungspolitik hinaus versuchte Julian auch auf anderen Feldern, das römische Reich zu stärken. Außenpolitisch gelang ihm die Abwehr der germanischen Angriffe auf Gallien, doch im Konflikt mit dem Sassanidenreich verlor er sein Leben. Die VL wird nicht nur die politischen Entscheidungen des Kaisers und seine Schriften vorstellen, sondern auch das von konträren Urteilen geprägte Nachleben Julians thematisieren.
Für die Teilnahme an der Vorlesung sind Kenntnisse zur Konstantinschen Dynastie wünschenswert; der Besuch der letzten Vorlesungen wird aber nicht vorausgesetzt. |
Literatur |
J. Bidez, Kaiser Julian: der Untergang der heidnischen Welt, Hamburg 1956; K. Bringmann, Kaiser Julian, Darmstadt 2004; A. Demandt, Die Spätantike, Handbuch der Altertumswissenschaft III 6, 2. Aufl. München 2006; M. Giebel, Kaiser Julian Apostata: die Wiederkehr der alten Götter, Düsseldorf 2002; A. Marcone, L'imperatore Giuliano : realtà storica e rappresentazione, Florenz 2015; K. Rosen, Julian: Kaiser, Gott und Christenhasser, Stuttgart 2006. |