Kommentar |
Dem moralischen Sentimentalismus zufolge spielen unsere Emotionen, Affekte und Wünsche eine entscheidende Rolle für die Moral. Darüber, wie genau diese Rolle aussieht, besteht unter Sentimentalisten Uneinigkeit.
Einer der wohl prominentesten Sentimentalisten ist David Hume, der mit seiner 1739/40 erschienenen A Treatise of Human Nature eine maßgeblich auf Gefühlen basierende
(Meta-)Ethikkonzeption vorgelegt hat. Hume bestreitet, dass wir mittels der Vernunft ermitteln können, was moralisch richtig und falsch ist. Ihm zufolge fühlen wir es.
Im Seminar werden wir uns eingehend mit Humes moralischem Sentimentalismus beschäftigen, jedoch auch seine politische Philosophie, seine Auffassung darüber, was Versprechen sind, sein Konzept der Empathie (engl.: „sympathy“) und einiges mehr in den Blick nehmen. Gegen Ende des Seminars lesen wir nach Möglichkeit noch ein oder zwei Aufsätze zeitgenössischer PhilosophInnen, die (meta-)ethische Theorien im Geiste Humes verteidigen. Im Laufe des Seminars erfahren wir dabei nicht nur eine Menge über einen der bedeutendsten Philosophen aller Zeiten, sondern lernen auch zahlreiche wichtige Argumente, Begriffe und Thesen, die auch in der heutigen (Meta-)Ethik noch eine entscheidende Rolle spielen, kennen.
Als Textgrundlage dient uns allen voran Humes Treatise. Wir werden uns maßgeblich mit Buch 3: „Of Morals“ beschäftigen, jedoch auch den ein oder anderen Blick in Buch 2: „Of the Passion“ werfen. Wir lesen die englische Ausgabe. Wer möchte, kann sich jedoch zusätzlich eine deutsche Übersetzung zur Hand nehmen. Die Aufsätze, die uns gegen Ende des Seminars beschäftigen werden, liegen hingegen nur in englischer Sprache vor. |