Kommentar |
In dieser Veranstaltung soll das unten und im Seminartitel genannte, religionskritische Buch von A. Beckermann besprochen werden.
Der Autor will im Zuge einer umfassenden, sorgfältigen Abwägung von Argumenten für und gegen die Gottes-Existenz zeigen – ohne den auftrumpfenden Gestus verschiedener prominenter Religionskritiker, deren Stil er „unangenehm“ findet –, dass die „intellektuelle Redlichkeit“ es gebiete, nicht an die Existenz eines „solchen“ Gottes zu glauben. Damit ist vor allem ein Gott nach dem von der christlichen Religion gezeichneten Bild gemeint.
Ob Beckermann mit seiner Hauptthese recht hat, wird die Leitfrage für die Seminardiskussionen sein, bei denen wir uns nicht nur mit einer Reihe von Argumenten der philosophischen Tradition zu befassen haben werden, sondern auch mit sachlich einschlägigen Befunden aus den Naturwissenschaften. Denn es dürfte, was den zweiten Komplex betrifft, klar sein und ist jedenfalls Beckermann völlig klar, dass der religionskritisch Eingestellte z. B. mit Blick auf die intelligent design-Kontroverse eine Antwort auf die Frage geben muss, wie sich ein kompliziertes Organ wie das menschliche Auge auf evolutionären Wegen über zahlreiche Vorstadien hinweg bis zu der uns vertrauten Komplexität und Leistungsfähigkeit entwickelt haben soll, wenn mit einigen vergleichsweise primitiven Vorstadien womöglich gar kein nennenswerter Überlebensvorteil verbunden war. Oder vielleicht doch schon ein Überlebensvorteil? Wenn ja, worin bestand er, und nach welchen Mechanismen könnte die weitere Entwicklung erfolgt sein? Exemplarisch zu diesem Themenbereich: Abschnitt 6 des zu besprechenden Buches.
Literatur:
Beckermann, A., Glaube; Berlin 2013. |