Kommentar |
Mit dem „Parzival“ hat Wolfram von Eschenbach zu Beginn des 13. Jahrhundert nicht nur eines der großen Werke der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters geschrieben, sondern man kann diesem Roman ohne Zweifel den Rang von Weltliteratur zuerkennen. Der ‚tumbe tôr‘ Parzival zieht aus, wird schließlich Gralskönig und lernt dabei sich und Welt kennen; der zweite Protagonist Gawan muss ebenfalls aufbrechen, um vermeintliche Schuld zu tilgen, und kann dabei mit der Erlösung seiner Verwandtschaft letztlich die Artuswelt retten. Das Geschehen wird mit der Elternvorgeschichte und dem Ausblick auf die Söhne Parzivals und Feirefiz‘ in eine Generationenabfolge eingebettet und umfasst mit Europa und dem Orient bis nach Indien die gesamte damals bekannt Welt. Im Seminar werden wir uns diesem monumentalen Text und seinen vielfältigen Themen nähern, ihn in der mittelalterlichen literarischen Tradition verorten und an ausgewählten Beispielen analysieren, was Autoren heute an diesem Stoff fasziniert. |
Literatur |
Textbasis: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der „Parzival“-Interpretation von Bernd Schirok. Berlin, New York/aktuelle Auflage. oder Wolfram von Eschenbach: Parzival. Mittelhochdeutscher Text nach der Ausgabe von Karl Lachmann, Übersetzung und Nachwort von Wolfgang Spiewok. Bd. 1 und 2. Stuttgart/aktuelle Auflage (= RUB; 3681). oder Wolfram von Eschenbach: Parzival. Nach der Ausgabe von Karl Lachmann revidiert und kommentiert von Eberhard Nellmann. Übertragen von Dieter Kühn. Frankfurt am Main/aktuelle Auflage.
Zum Einstieg empfohlen: Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach. 8., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart/Weimar 2004 (= Sammlung Metzler; 36). Mertens, Volker: Der deutsche Artusroman. Stuttgart 1998 (= RUB; 17609). Mertens, Volker: Der Gral. Mythos und Literatur. Stuttgart 2003 (= RUB; 18261). |