Kommentar |
Kaum eine literarische Figur kann auf eine derart produktive Rezeptionsgeschichte zurückblicken wie Ikarus. Seit der Antike findet sich der Jüngling, der mit seinen wächsernen Flügeln der Sonne zu nahe kommt, in eigentlich jeder literarischen Epoche und wird auch in anderen Medien – z.B. der bildenden Kunst – aufgegriffen. Der Mythos ist bekannt - und vieldeutig. Künstler von der Antike bis ins 21. Jahrhundert haben ihn gedeutet: Ikarus als Sünder, Märtyrer, Rebell, Liebhaber, Feigling, Heißsporn... der Interprationsspielraum scheint endlos.
Ausgehend von den ersten Erwähnungen in der Antike werden wir im Seminar einige dieser "Metamorphosen" untersuchen, unterschiedliche Versionen analysieren und Ursachen veränderter Rezeptionsmuster erörtern. Schlussendlich wollen wir der Frage auf die Schliche kommen, worin die Faszination an diesem Mythos im Wandel der Zeit zu begründen ist und welche Diskurse er auf sich vereint.
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Literatur |
Für den Kurs muss folgender Reader angeschafft werden:
Aurnhammer, A. & Martin, D..(Hrsg.): Mythos Ikarus. Texte von Ovid bis Wolf Biermann. Stuttgart: Reclam, 2008. |