Kommentar |
Das 18. Jahrhundert gilt als Epoche der Aufklärung und wird allgemein mit menschlichem Streben nach Erkenntnis, Wissen und Mündigkeit verbunden. Auch die deutschsprachige Literatur der Epoche ist von diesen Tendenzen geprägt. Unter dem Paradigma des prodesse et delectare steht ihr Anspruch, den Menschen nützliches Wissen zur Lebensführung zu vermitteln. Didaktische Gattungen wie beispielsweise das Lehrgedicht oder die Fabel erleben daher eine Blütezeit. Auch das Theater dient zur Vermittlung zentraler Handlungsmaximen und zur sittlichen Verbesserung des Publikums, prominent vertreten im bürgerlichen Trauerspiel, das Mitte des 18. Jahrhunderts neue Akzente setzt. Aber auch Strömungen wie die scherzhafte Anakreontik und die Empfindsamkeit mit der populären Gattung des Briefromans sind wichtige Bestandteile der erstaunlich vielfältigen Aufklärungsepoche.
Das Seminar vermittelt einen Überblick über die Literatur der Aufklärung anhand ihrer zentralen Gattungen, Sujets und sozialhistorischen Zusammenhänge. Dazu stehen sowohl ein breites Spektrum an literarischen Gattungen im Fokus als auch Fragen der zeitgenössischen Literaturtheorie und neue Publikationsorgane, wie die sogenannten Moralischen Wochenschriften. Hierbei werden die in den Grundkursen erworbenen Kompetenzen literaturwissenschaftlicher Analyse und Interpretation vertieft. |
Literatur |
Zur Anschaffung empfohlen:
Luise Adelgunde Gottsched: Die Pietisterey im Fischbein-Rocke (Reclam)
Christian Fürchtegott Gellert: Leben der schwedischen Gräfin von G*** (Reclam)
Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (Reclam)
Die restlichen Texte werden in einem Seminarapparat zur Verfügung gestellt.
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