Plinius, der Jüngere, Briefe - Einzelansicht

Das kunstvolle, dabei in verständlichem Latein abgefaßte Briefcorpus des C. Plinius Caecilius Secundus (*61/62 n.Chr.) weist eine Fülle interessanter Themen auf, die vor unseren Augen ein farbiges Bild seiner Zeit erstehen lassen, etwa die berühmte Schilderung des Vesuvausbruchs im Jahre 79 n.Chr. (ep. 6,16 und 20), des römischen Literaturbetriebs seiner Zeit, der römischen Provinzialverwaltung (einer Aufgabe, die Plinius selbst im Laufe seiner politischen Karriere wahrnahm), des Umgangs mit dem jungen Christentum; seine Beschreibung der architektonischen Pracht der zeitgenössischen Villen- und Landschaftsarchitektur hat stark auf spätere Epochen der abendländischen Kulturgeschichte nachgewirkt.

In einer gemeinsamen Lektüre einer Auswahl speziell zu diesen Themen soll ein Bild von diesem wichtigen Schriftsteller und Staatsmann und seiner Zeit gewonnen werden. Die Veranstaltung richtet sich dabei in erster Linie nicht an Fachstudenten der Klassischen Philologie, sondern an Studierende der Altertumswissenschaften, denen einen Zugang zu den lateinischen Originaltexten vermittelt werden soll und die herzlich eingeladen sind, ihre archäologischen und historischen Fachkenntnisse einzubringen und zu vertiefen.

als Textausgabe zugrundegelegt und zur Anschaffung empfohlen wird die zweisprachige lateinisch-deutsche Ausgabe von Helmut Kasten (8. Aufl. Zürich, Artemis & Winkler, Sammlung Tusculum, 2003), mit Einführung, knappen Erläuterungen und Registern

weitere 
Übersetzungen: Werner Krenkel (Berlin u.a. 1984), mit Einleitung und ausführlichen Anmerkungen; Pliny the Younger: Complete letters, transl. with an introd. and notes by Patrick G. Walsh (Oxford 2006)

zur Einführung: Rex Winsbury: Pliny the Younger. A Life in Roman Letters (London / New York 2014)

Da das Seminar sich schwerpunktmäßig an Studierende der Altertumswissenschaften richtet, werden lateinische Sprachkenntnisse nur insoweit vorausgesetzt, als sie für ein vertieftes Verständnis von Plinius' Text erforderlich sind, unter der Maßgabe, daß eine zweisprachige Ausgabe benutzt wird. Dies soll zugleich als Ansporn dienen, sich nicht nur in die sachlichen Informationen, sondern auch in die sprachliche Gestaltung der Briefe einzuarbeiten und auf diesem Wege im Lateinischen sicherer zu werden.

regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit, Referat (vorzugsweise) oder schriftliche Hausarbeit über ein frei zu wählendes Thema mit archäologischem oder kulturgeschichtlichem Schwerpunkt

Die Veranstaltung richtet sich nicht in erster Linie an Fachstudenten der Klassischen Philologie, sondern an Studierende der Altertumswissenschaften, denen einen Zugang zu den lateinischen Originaltexten vermittelt werden soll.