Kommentar |
Mit dem Beginn der Frühen Neuzeit traten viele europäische Großstädte in eine neue Phase beschleunigter Entwicklung ein – es entstanden, um einen Ausdruck von Paul M. Hohenberg zu verwenden, regelrechte „urban supernovas“. Bereits ein kurzer Blick auf die Demografie vermag diesen Prozeß zu verdeutlichen: Allein im 17. Jahrhundert betrug in vier der wichtigsten europäischen Städte (Paris, London, Amsterdam und Neapel) mehr als 40%! Dies führte erhebliche Konsequenzen für alle Aspekte städtischen (Zusammen)lebens mit sich und wirft viele Fragen auf: Was waren die Gründe für diesen städtischen Aufschwung? Welche sozialen Schichten trafen im Existenzraum „Stadt“aufeinander? Wie wurde in der Stadt Herrschaft ausgeübt und wer übte sie aus? Wie war es um Minderheiten und Randgruppen bestellt? Wie entluden sich soziale Spannungen? Welche Ideen und Rituale begründeten in städtischen Gesellschaften Identität und Zusammenhalt? Solchen Fragen soll am Beispiel der wichtigsten europäischen Metropolen (Paris, London, Antwerpen, Amsterdam u.a.) nachgegangen werden. Dabei sollen bei der Beispielwahl auch etwaige Anregungen und Interessenschwerpunkte der Teilnehmer angemessen Berücksichtigung finden. |
Literatur |
Einführende Werke: Herbert Knittler, DieeuropäischeStadtin derfrühenNeuzeit:Institutionen,Strukturen,Entwicklungen, Wien 2000; Paul M. Hohenberg, Lynn Hollen Lees, The Making of Urban Europe, 1000-1994 (1995). |