Der Begriff der Innovation ist im literarischen Diskurs der Gegenwart und der Literaturgeschichte allgegenwärtig. Zyklisch bildeten sich programmatische Bewegungen, die traditionelle Stilmuster und Inhalte kritisierten und neue Ausdrucksformen propagierten. Ein Blick auf die Diskussion um die aktuelle literarische Produktion zeigt, dass immer die Frage mitschwingt, inwieweit ein Text originell, innovativ, außergewöhnlich, also in irgendeiner Weise „neu“ ist. Kreativität scheint signifikant mit dem „Neuen“ verknüpft zu sein.
Das Proseminar wird einige Texte aus den verschiedenen Epochen der deutschen Literatur behandeln und sich dabei auf die Frage konzentrieren, was eigentlich in ihrer Zeit das „Neue“ an ihnen war. So gilt etwa Lessing als Erneuerer des deutschen Dramas; auch werden künstlerische Strömungen wie der Expressionismus mit Innovation assoziiert.
Zu Beginn des Seminars werden einführend einige philosophische Konzeptionen des „Neuen“ vorgestellt und diskutiert. Die Auswahl der behandelten literarischen Primärtexte soll in den ersten Sitzungen gemeinsam festgelegt werden. |