Kommentar |
Das Proseminar beschäftigt sich mit der Entwicklung der europäischen Sonettistik und zeichnet deren Verlauf von den Anfängen und der ersten Blütezeit im 13. Jahrhundert (Petrarca) über die Entwicklungsstufen der französischen Pléiade und der Shakespearean Sonnets bis hin zum von Friedrich Riemer so bezeichneten „Sonettenkrieg” (der Auseinandersetzung zwischen Goethe und Voß über die Sonettform im Zuge der Renaissance der Petrarka-Rezeption im 18. Jahrhundert), nach. Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden die Sonette des deutschsprachigen Barock aus den Bereichen der Kasuallyrik, der politischen und der geistlichen Lyrik.
Neben der Lektüre und Analyse exemplarischer Sonette der bedeutendsten Autoren der Frühen Neuzeit im europäischen Vergleich (Ronsard, du Bellay, Shakespeare, Sidney, Fischart, Fleming, Opitz, Zesen, Gryphius, Hofmannswaldau), werden die Untersuchung der Grenzen und Möglichkeiten der formalen und inhaltlichen Varianten des Sonetts (petrarkistisches und anti-petrarkistisches Sonett) und auch die Selbstreflexion und die Selbstreferenzialität, die mittels der Gedichtform ermöglicht werden, Themen des Proseminars sein.
Die zu behandelnden Texte werden zu Seminarbeginn als Kopiervorlagen im Semesterapparat zur Verfügung gestellt.
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