Zeit: 07.06.2017, von 12:00 bis 14:00 Uhr
Ort: A2 3, Raum Senatssaal
Die beschleunigte Internationalisierung der akademischen Welt, insbesondere seit den 1990er Jahren, rückt Hochschulen als interkulturelle Forschungs-, Lern-, Lehr- und Arbeitsorte zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit. Als Räume der Begegnung treffen hier unterschiedlicher Hochschulkulturen mit ihren verschiedenen Wissenschaftstraditionen
und -stilen, Lehr-Lern-Konzepten, aber auch unterschiedlichen Formen der Organisation von Forschung und Lehre aufeinander.
Versteht man in diesem Zusammenhang Hochschulkulturen als „besondere Form[en] der sozialen Praxis“, aber auch als jeweils „eigenes Sinn- und Bedeutungssystem“ (Adelheid Schumann), so lassen sich auch unterschiedliche Kommunikations- und Interaktionsformen, wie sie sich z.B. in Lehrveranstaltungen, in der wissenschaftlichen Kommunikation oder im Rahmen von Prüfungsmodalitäten äußern, erkennen. Internationalisierung und Kulturkontakt in der akademischen Welt stellen jedoch kein neues und kein rein europäisches Phänomen dar. Sie weisen beide besondere historische Entwicklungslinien sowie trans- und interkulturelle Phänomene und Praktiken auch im außereuropäischen Kontext auf.
Im Rahmen des Forums „Schlüsselkompetenzen/Hochschuldidaktik am Mittag“ soll ein Überblick über historische Entwicklungslinien, soziale Kontexte sowie unterschiedliche Kommunikations- und Interaktionsformen im Hinblick auf die Diversität von Hochschulkulturen gegeben werden. Ziel soll es auch sein, aktuelle Entwicklungen und Phänomene in der deutschen und internationalen Hochschullandschaft einzuordnen und die Auswirkungen auf den Hochschulalltag näher zu beleuchten.
Referent: Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink ist seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Universität des Saarlandes. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Europäisch-außereuropäischen Literatur- und Kulturbeziehungen 18.–20. Jahrhundert; der Kulturtransfer Deutschland-Frankreich; die frankophone Literaturen und Kulturen außerhalb Europas mit Schwerpunkt Afrika und Québec und Theorien der Interkulturellen Kommunikation. Neben verschiedenen Gastprofessuren u.a. in Frankreich, Kanada und den USA war Prof. Lüsebrink 2001 Diefenbaker-Preisträger des Conseil des Arts du Canada und wurde 2005 zum Officier dans l’Ordre des Palmes Académiques ernannt. Seit 2013 ist er zudem stellvertretender Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs GRK 1864, „Diversity. Mediating Difference in Transcultural Spaces" der Universitäten Montréal, Trier und Saarbrücken (DFG/Conseil de Recherche en Sciences Humaines du Canada). |