Kommentar |
Wir wollen uns im Seminar mit einigen Grundzügen der so zahlreichen Sub-Strömungen und Ismen der vielgestaltigen Literatur der (frühen) Moderne auseinandersetzen. Neben dem Versuch einer Klärung der (gar nicht so trivialen) Frage, wann genau die Moderne in der deutschsprachigen Literatur einsetzte, werden wir uns mittels zeitgenössischer Philosophie und bildender Kunst Verstehens-Kontexte erarbeiten, die einen Zugang zu den wichtigsten weltanschaulichen Epistemen der literarischen Jahrhundertwendler schaffen sollen. Denn nur vor diesem Hintergrund können die poetologischen, prosaischen und lyrischen Texte von George, Hofmannsthal, Rilke und Musil, die wir uns im Seminar näher anschauen werden, verstanden werden. Selbstverständlich sollen im Zuge unserer Beschäftigung mit den Texten und unseren Interpretationsversuchen die – in den Grundkursen ja bereits vermittelten – spezifisch literaturwissenschaftlichen Analyse-Instrumentarien weiter eingeübt und vertieft werden. Zum Scheinerwerb wird regelmäßige Anwesenheit gefordert, eine Seminar-Sitzungsgestaltung sowie das Abfassen einer schriftlichen Hausarbeit. Zur Vorbereitung ist in der vorlesungsfreien Zeit Rilkes Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (vorzugsweise in der Reclam-Ausgabe) zu lesen (und bestenfalls auch anzuschaffen). Ich erlaube mir, in der ersten Sitzung Lektüre-Kenntnisse abzufragen. Die restlichen Materialien werden in einem Ordner in der Institutsbibliothek zur Verfügung gestellt. |