Kommentar |
Aufbauend auf den methodischen und theoretischen Grundlagen des Einführungsseminars zur Editionswissenschaft vermittelt das Hauptseminar die P r a x i s des Edierens literarischer und pragmatischer Texte unterschiedlicher Jahrhunderte. Es steht dafür eine breite Auswahl möglicher Editionsprojekte zur Verfügung, sowohl lyrischer als auch epischer Texte. Dabei sind einige der potenziell zu edierenden Texte thematisch an größere Saarbrücker Forschungsprojekte anschlussfähig (z.B. Lyrik Konrads von Würzburg; Der elende Knabe: 'Der Traum im Garten'; Hans Stich: Tagebuch; Valerius Maximus).
Das Seminar hat Projektcharakter: Über die Auswahl der zu edierenden Texte wird gemeinsam entschieden; zur Verfügung stehen nicht nur die handschriftlichen und gedruckten Bestände der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken, die den Zeitraum vom 15. bis zum 20. Jahrhundert abdecken, sondern auch ausgewählte sonstige, digital zugängliche Bibliotheksbestände (ggf. auch aus dem früheren Mittelalter). Die für die ausgewählten Texte jeweils angemessenen Editionsprinzipien werden diskutiert und formuliert, bevor (zumindest für einzelne Textabschnitte) Editionen erstellt werden. Die Arbeitsschritte der Beschreibung der Überlieferungszeugen, der Transkription, des Vergleichs der Textzeugen, der Textherstellung, der Gestaltung der Apparate und der Kommentierung werden anhand der ausgewählten Beispiele in der Praxis vollzogen. Angestrebt ist eine Publikation der Ergebnisse in geeigneter Form. |
Literatur |
Folgende Einführungen bilden die theoretische Basis für das Seminar:
Thomas Bein, Textkritik. Eine Einführung in Grundlagen germanistisch-mediävistischer Editionswissenschaft, 2. Aufl. Frankfurt am Main u.a. 2011;
Bodo Plachta, Editionswissenschaft. Eine Einführung in Methode und Praxis der Edition neuerer Texte, Stuttgart 2013 (3. Auflage) (Reclams Universal-Bibliothek 17603).
Weitere Arbeitsmaterialien werden in den ersten Sitzungen des Seminars bekanntgegeben. |