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Einführung in die Argumentationstheorie - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 105173 Kurztext
Semester WiSe 2017/18 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 16:00 bis 18:00 woch 16.10.2017 bis 29.01.2018        Geb. E1 3, Raum 1.07  
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schneider, Luc , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

Wenn man von Argumenten spricht, denkt man häufig an deduktive Schlüsse, wie man sie aus der formalen Logik kennt, etwa an Modus Ponens:

Prämisse 1: wenn p, dann q
Prämisse 2: p
Konklusion: q

oder aber Modus Barbara (aus der Syllogistik):

Prämisse 1: Alle Saarländer sind Menschen.
Prämisse 2: Alle Menschen sind vernunftbegabt.
Konklusion: Alle Saarländer sind vernunftbegabt.

Nun ist es aber so, dass sowohl in der Philosophie als auch in der Rechtsprechung, in der Politik und überhaupt im Alltag Argumente vorherrschen, die zwar nicht deduktiv gültig sind, aber deren Prämissen dennoch der jeweiligen Konklusion eine gewisse Plausibilität oder Wahrscheinlichkeit verleihen. Ein Beispiel wäre das sogenannte Dammbruchargument oder Argument von der schiefen Bahn, mit dem man zu zeigen versucht, dass eine gewisse Annahme den Anfang einer Kette von ähnlichen Fällen darstellt, deren letztes Glied eine wie auch immer negativ zu bewertende Konsequenz sei.

Prämisse 1: p
Prämisse 2: Es gibt eine negative Konsequenz, welche das Ende einer Kette kaum unterscheidbarer Fälle darstellt, an deren Anfang p steht
Konklusion: p ist abzulehnen

Dammbruchargumente werden häufig in juristischen und politischen Diskussionen verwendet, kommen aber auch in der praktischen Ethik vor, etwa in der Diskussion um die Sterbehilfe oder um die Leihmutterschaft.

Nun sind alle sogenannten informelle Argumente anfechtbar, insofern deren Prämissen nur unter gewissen Umständen ihre Konklusion stützen. Dammbruchargumente versucht man in der Regel zu entkräften, indem man verneint, dass die beanstandete Annahme überhapt mit der negativen Konsequenz über eine Kette fließend ineinander übergehender Fälle darstellt.
In den letzten Jahrzehnten sind informelle Argumente Gegenstand einer interdisziplinären Forschung geworden, die man entweder unter dem Begriff „informelle Logik“ oder „Argumentationstheorie“ zusammenfasst. Das Seminar soll eine erste Einführung in dieses Gebiet liefern, indem die häufigsten Argumentationsschemata vorgestellt und ihre jeweilige Anfechtbarkeit durch kritische Fragen besprochen werden. Praktische Übungen anhand von argumentativen Texten aus dem Alltag sollen die theoretischen Ausführungen veranschaulichen.

Bemerkung

Magister- und Lehtamtsstudiengang (auslaufend): Theoretische Philosophie, Sprachphilosophie.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024