Kommentar |
Utopien stellen nicht nur ein frühneuzeitliches Projekt zur Lösung aller Übel der bestehenden politischen Regime dar, sondern sie bieten auch eine Negativfolie der grundanthropologischen Prämissen von den vielen modernen politischen Theorien. Diese Prämissen rufen sowohl Hoffnungen als auch Gefahren hervor. Sie wahrzunehmen und zu kritisieren trägt zur Verknappnung der Utopien, zur Veränderung ihrer Merkmale im Laufe der Moderne und zur Entstehung von Dystopien bei. In diesem Seminar werden sowohl Klassiker der Utopien aus der Frühmoderne (Thomas Morus, Tommaso Campanella, Francis Bacon, Charles Fourier) als auch Dystopien (H.G. Wells, George Orwell, Aldous Huxley) und diesbezügliche zeitgenössische Thesen und Alternativen (Ernst Bloch, Robert Nozick) philosophisch untersucht.
Literaturhinweise sowie das Programm werden den TeilnehmerInnen bei der Vorbesprechung am Semesteranfang vorliegen.
Primärliteratur
Bacon, Francis 1982: Neu-Atlantis, übers. von G.Bugge, Stuttgart: Reclam.
Bloch, Ernst 1959: Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Campanella, Tommaso 2008: Die Sonnenstadt, übers. von J. Ferner, Stuttgart: Reclam.
Fourier, Charles 1977: Aus der neuen Liebeswelt, übers. von E.Moldenhauer, Berlin: Klaus Wagenbach.
Huxley, Aldous 2009: Schöne neue Welt, übers. von H.E. Herlitschka, Frankfurt a.M.: Fischer.
Morus, Thomas 2003: Utopia, übers. von G. Ritter, Stuttgart: Reclam.
Nozick, Robert 2011: Anarchie, Staat, Utopie, München: Olzog.
Orwell, George 1994: 1984, übers. von Michael Walter, Berlin: Ullstein.
Orwell, George 1973: Farm der Tiere, Zürich: Diogenes.
Wells, Herbert George: A Modern Utopia.
http://www.forgottenbooks.org/books/A_Modern_Utopia_1000134736
Wells, Herbert George 1996: Die Insel des Dr. Moreau, übers. von C.Mrowietz u. F.P. Greve, München: DTV. |