Bemerkung |
Die Femme fatale gilt als die Verführerinnengestalt in der Literatur. Mit Elisabeth Frenzel gesprochen, handelt es sich um eine „Frau mit magisch-dämonischem Charakter”, deren „verführerische Anziehungskraft” es ihr ermöglicht, Männer zu beherrschen und sie letztlich ins Unglück zu stürzen (E. Frenzel (2008): Motive der Weltliteratur, S. 760). Die Veranstaltung folgt auf einer kleinen, ausschnitthaften literaturgeschichtlichen Reise den verschiedenen Ausprägungen dieses Frauenstereotypes. Den Einstieg ins Thema und erste Überlegungen werden wir anhand von mythischen (Circe, Medusa) und biblischen (Lilith, Deliah, Judith) Beispielen unternehmen. Ausführlicher behandelt werden die Figur der Eva (Mark Twain, G.B. Shaw, Peter Hacks) und der Salome (Oscar Wildes Drama, aber auch Bildende Kunst (z.B. Henri Regnault, Bernardino Luini, Aubrey Vincent Beardsley, Franz von Stuck, Lovis Corinth, Gustave Moreau, Gustav Klimt, Michelangelo Caravaggio, Lucas Cranach d. Ä.), Film (2013, Al Pacino) und Oper (Richard Strauss). Sirenen und Melusinen (Odyssee, Thüring von Ringoltingen, Friedrich de la Motte Fouqué) sind ebenso Thema des Kurses, wie die Femme fatale in Spionage- und Kriminalerzählungen. Stichworte wären hier faktuales und fiktionales Erzählen anhand der Person Mata Hari und der Roman bzw. Film noir. Darüber hinaus beschäftigen wird uns vor dem Hintergrund der Gattung Abenteuerroman auch mit H. Rider Haggards She (1886), einem besonders eindrucksvollen Beispiel stereotyper Frauen- und Männerdarstellung. |