Kommentar |
Module: FW-FM WSG, FW-FM NG, FW-FM EG, FW-FM WSG/MA, FW-FM NG/MA, FW-FM EP/MA
Das Thema Essen ist in aller Munde, könnte man etwas kalauernd sagen. Kochshows im Fernsehen, Lebensmittelskandale in der Presse: Wir beschäftigen uns viel mit den Fragen, was man essen will, soll und darf. Somit gibt es gute Gründe, sich dem Thema Ernährung auch historisch zu nähern. Diese konsumgeschichtliche Übung fragt danach, wie sich unsere Ernährung von der Industrialisierung im 19. Jh. bis in die Gegenwart veränderte und welche ökonomischen, technologischen, politischen und kulturellen Faktoren beeinflussten, was und wie Menschen gegessen haben. Dabei geht es um die Einführung neuer Speisen – von der Kartoffel über die ersten industriell hergestellten Lebensmittel wie Fleischextrakt oder Margarine im 19. Jh. bis hin zu Pizza und Döner Kebab in der Bundesrepublik – ebenso wie um die Auswirkungen von Krisen- und Kriegszeiten. Es entsteht so ein Bogen von einer Zeit chronischen Mangels und regelmäßig wiederkehrender Hungerkrisen hin zu der (zumindest in Europa) von Überfluss und ständig zunehmender Wahlfreiheit geprägten Gegenwart, wobei gerade in der Zeit der Weltkriege auch Rückschläge zu verzeichnen waren.
Von den Teilnehmern wird neben der aktiven Mitarbeit und der regelmäßigen Lektüre (auch englischer) Texte die Übernahme eines Referats erwartet.
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Literatur |
- Peter J. Atkins/Derek J. Oddy (Hrsg.), Food and the City in Europe since 1800, Aldershot u.a. 2007.
- Kenneth F. Kiple/Kriemhild Conneé Ornelas (Hrsg.), The Cambridge World History of Food, 2 Bde., Cambridge u.a. 2000.
- Hans-Jürgen Teuteberg, Homo edens. Reflexionen zu einer neuen Kulturgeschichte des Essens, in: Historische Zeitschrift 265 (1997), S. 1-28.
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