Im Jahr 1855, als die ersten Gedichte der Fleurs du mal erschienen, nahm ein Großteil der Kritiker Baudelaires Recueil in erster Linie als Kuriosum – als „expression du ‚bizarre‘“ – und als „offense à la morale publique“ wahr. Nur wenige Zeitgenossen Baudelaires erkannten, dass sich in diesen Werken ein vollkommen neuartiges lyrisches Sprechen, das Théophile Gautier auf die Formel des „style de décadence“ bringt, manifestiert, und registrierten den sich in den Fleurs du mal ankündigenden fundamentalen Paradigmenwechsel.
Am Beispiel ausgewählter Beispiele werden wir uns im Seminar Baudelaire, dem „Dichter der Modernität“ annähern und untersuchen, inwiefern seine Werke als „Auftakt zur modernen Lyrik“ (Hugo Friedrich) gelten können.
Ein Reader mit lyriktheoretischen und metapoetischen Texten wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt.
Zur Anschaffung empfohlen:
Charles Baudelaire: Les Fleurs du mal. (Introduction de Claude Pichois), Paris: Gallimard 2005, Collection Poésie.
ISBN-13: 978-2743462499 |