Gruppe A: Ein- und Durchschlafstörungen
Ein- und Durchschlafstörungen stellen ein häufiges Störungsbild dar, das sowohl eigenständig als auch in Verbindung mit einer anderen zugrundeliegenden Hauptsymptomatik bestehen kann. Aufgrund der Vielzahl potentieller Alternativdiagnosen aus dem schlafmedizinischen und psychiatrischen Bereich erfordert eine zutreffende Diagnosestellung eine ausführliche Exploration unter Einsatz von psychologischen Tests und psychophysiologischen Messverfahren. Im Rahmen des Seminars werden wir uns damit beschäftigen wie wir über die unterschiedlichen Schritte des diagnostischen Prozesses (Screening, hypothesengeleitete Auswahl von Testverfahren und Diagnosestellung unter Zugrundelegung der Kriterien unterschiedlicher Klassifikationssysteme) zu einer adäquaten Behandlungsempfehlung der vorliegenden Symptomatik gelangen. Zusätzlich werden wir uns mit unterschiedlichen Behandlungsformen und einzelnen Therapiebausteinen der Insomniebehandlung befassen unter dem Gesichtspunkt der Indikation bei unterschiedlichen Subformen der Insomnie.
Gruppe B: Einführung in Strukturgleichungsanalysen
Im Zentrum vieler psychologischer Fragestellungen in Forschung und Praxis steht häufig die Untersuchung (kausaler) Abhängigkeiten die durch komplexe Ursache-Wirkungszusammenhänge geprägt sind. Die Strukturgleichungsanalyse zur Untersuchung solcher, komplexer Zusammenhänge gewinnt in der sozialwissenschaftlichen Forschung zunehmend an Bedeutung.
Im Seminar werden zunächst die zugrunde gelegten Methoden, die zur Beantwortung von Fragestellungen, z.B. aus dem Bereich der differentiellen Psychologie oder verhaltensgenetischer Forschung, gemeinsam erarbeitet. Neben der Vermittlung des methodischen Basiswissen steht die praktische Umsetzung der erarbeiteten Methoden (mittels des Statistikprogrammes R) anhand von konkreten Datenbeispielen und Fragestellungen im Mittelpunkt des Seminars.
Gruppe C: Variabilität und Veränderung psychologischer Merkmale
In vielen Teildisziplinen der Psychologie ist man an der Analyse der Variabilität und Veränderung psychologischer Merkmale über die Zeit interessiert. Im Seminar werden grundlegende theoretische und praktische Probleme der Messung von Veränderung erörtert (z.B. Messinvarianz über die Zeit). Außerdem werden verschiedene statistische Modelle zur Messung von Variabilität und Veränderung vorgestellt und vergleichend diskutiert. Dazu zählen u.a. Latent-State(-Trait)-Modelle, autoregressive Modelle, Modelle latenter Differenzvariablen und latente Wachstumskurvenmodelle. Die Modelle werden im Seminar anhand von Anwendungen mit realen psychologischen Daten illustriert und mittels des R-Paketes lavaan praktisch angewendet. Vorkenntnisse in R werden nicht vorausgesetzt (im Seminar findet eine kurze Einführung in R statt). |