Kommentar |
Der Tanz ist eine historische Ausdrucksform, die nur sehr selten Einzug in die wissenschaftliche Betrachtung einer Epoche hält. Wenn, wird er meist als schmückendes oder auch kurioses Beiwerk betrachtet. In der Übung soll die Bandbreite dieser Ausdrucksform vorgestellt und analysiert werden: jede Epoche und auch jede Region hat eigene Formen, sich tänzerisch auszudrücken – Schrittmaterial, Rhythmus und Tactus, aber auch Gestik und Mimik. Tanz als solches diente vornehmlich als gesellschaftliche Form der Unterhaltung, jedoch hat er, als Teil des höfischen Alltags, nicht zuletzt, neben erzieherischen, auch politisch repräsentative Zwecke zu erfüllen. Neben dem theoretischen Teil in Form von Referaten sollen die Studierenden zu ihren Themen passende Tänze exemplarisch erarbeiten und dem Kurs vorstellen – natürlich heißt das, es wird im Kurs getanzt. Eine Einführung in die Thematik sowie Referatsvergabe erfolgen an den Einzelterminen zu Semesterbeginn. |
Literatur |
Braun, Rudolf / Gugerli, David, Macht des Tanzes, Tanz der Mächtigen. Hoffeste und Herrschaftszeremoniell 1550-1914, München, 1993.
Jung, Vera, Körperlust und Disziplin. Studien zur Fest- und Tanzkultur im 16. und 17. Jahrhundert, Köln 2001 (Diss. Phil., Saarbrücken, 1999).
Sachs, Kurt, Eine Weltgeschichte des Tanzes. Nachdruck der Ausgabe Berlin 1933, Hildesheim, 1976.
Saftien, Volker, Ars Saltandi. Der europäische Gesellschaftstanz im Zeitalter der Renaissance und des Barock, Hildesheim 1994 (Diss. Phil., Stuttgart, 1992/93).
Salmen, Walter, Tanz und Tanzen vom Mittelalter bis zur Renaissance (Terpsichore, Tanzhistorische Studien, Bd. 3), Hildesheim 1999.
Sparti, Barbara, Dance, Dancers ans Dance-Masters in Renaissance and Baroque Italy. Edited by Gloria Giordano ans Alessandro Pontremoli, Bologna, 2015.
Weickmann, Dorion, Der dressierte Leib. Kulturgeschichte des Balletts (1580-1870), Frankfurt am Main, 2001.
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