| Kommentar |
Das Nibelungenlied ist wie kein anderer Text mit der ‚deutschen‘ Geschichte verbunden. Die Vereinnahmung des Textes durch nationale und nationalsozialistische Politik im 19. und 20. Jahrhundert hat auch unsere Rezeption des Textes geprägt und darüber wurde und wird häufig der mittelalterliche Text vergessen. Im Zentrum des Hauptseminars steht das Nibelungenlied in seinen Entstehungszusammenhängen, seiner schwierigen Überlieferungslage, seiner thematischen Vielfalt und in seiner text(geschicht)lichen Problematik. Zu fragen ist dabei etwa, ob es überhaupt 'das' Nibelungenlied gibt, auf welche Weise die Geschichte von Liebe und Rache erzählt wird, wie Geschlechter und Geschlechterverhältnisse konstruiert werden, aber auch danach, weshalb gerade dieser Text zum 'deutschen Nationalepos' geworden ist. |
| Literatur |
Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Hach der Handschrift B hg. von Ursula Schulze. Ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse.Stuttgart 2010 (= rub; 18914).
Müller, Jan-Dirk: Das Nibelungenlied. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin 2015 (= Klassiker-Lektüren; 5). |
