Was ist einem schwarzen Schimmel und einem Gymnastikanzug gemeinsam? Ist die Knute typisch russisch? Warum werden heute die Ausdrücke „Zigeuner” oder „Neger” gemieden, „Schwule” und „geil” aber nicht, während es früher eher umgekehrt war? Warum sollte ein Marschall auf einem Pferd sitzen? Mault der Maulwurf? Murmelt das Murmeltier? Wie kommt man darauf, daß die Wikinger die Schädel ihrer Feinde als Trinkgefäße nutzten? Warum heißt es deutsch „ich war - wir waren” und englisch „I was - we were”? Warum hat die Natter im Englischen ihr n verloren?
Wenn Sie solche Fragen interessieren, betrachten Sie Sprache (auch) historisch. Früher war das die vorherrschende Tendenz in der Sprachwissenschaft; heute ist eher das Gegenteil der Fall: Synchronie ist wichtig, Diachronie eher „verzichtbar”.
Die Lehrveranstaltung stellt die historische Sprachbetrachtung in den Mittelpunkt. In einem ersten Teil werden die verschiedenen Bereiche der historischen Sprachwissenschaft einführend dargestellt. In einem zweiten Teil werden einzelne Themen durch Referate vertieft, die frei gewählt werden können. Die Objektsprachen kommen primär aus den drei großen Gruppen der indogermanischen Familie, die in Europa vertreten sind: germanische, romanische, slavische Sprachen.
Interesse an Sprachen, Kenntnisse von jeweils mindestens einer Sprache aus mindestens zwei der genannten Gruppen.
ECTS: 3 Punkte bei aktiver Teilnahme und Übernahme eines Referats oder mündlicher Prüfung
Das Seminar findet in A4 1 128 statt.
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