Kommentar |
Die Epoche der Aufklärung gilt gemeinhin als einer der Höhepunkte der Entwicklung der Zivilisation, als gewaltiger, von einem Wandlungsprozess im philosophischen und politischen Denken ausgehender Modernisierungsschub, dessen Ergebnisse bis in die Gegenwart nachwirken. Zeitgenossen, darunter Herrscher wie Friedrich II. von Preußen und Katharina II. haben die in Umlauf gebrachten – im Übrigen keineswegs neuen – Ideen rezipiert gefeiert, aber auch durchaus kritisch betrachtet und sie nach den Erfahrungen der Französischen Revolution für deren Auswüchse mitverantwortlich gemacht.
In der Übung werden Werk und Biographie der drei bedeutendsten französischen Vertreter der Aufklärung, Montesquieu, Voltaire und Rousseau sowie einiger wenig bekannter (z.B. Holbach und Grimm), vorgestellt und zeitgenössische Beurteilungen präsentiert. Ferner soll die Wirkungsgeschichte nachgezeichnet und der Frage nachgegangen werden, in wieweit das Gedankengut der Aufklärung auch eine neue Spielart des Obskurantismus geschaffen hatte und zum Ausganspunkt politischer und gesellschaftlicher Pathologien wurde. |