1690 erscheint die Erstauflage von John Lockes Hauptwerk An Essay concerning Human Understanding. Das in vier Bücher unterteilte Werk ist ein Klassiker der Philosophiegeschichte und wird als die erste explizite Formulierung der empiristischen Grundthese gesehen: alle menschliche Erkenntnis kommt aus der Erfahrung. Locke stellt sich damit gegen die rationalistische Tradition, derzufolge es angeborene Ideen oder Prinzipien gibt, die die Grundlage aller Erkenntnis darstellten.
Im Seminar werden wir uns mit den zentralen Aspekten der vier Bücher des Essays auseinandersetzen und die jeweiligen Thesen und Argumente Lockes erarbeiten – auch um sie in den historischen Kontext zu stellen. Besonderes Augenmerk werden wir dabei auf Lockes Methodenwahl legen, die er an die naturwissenschaftlich-experimentelle Vorgehensweise angelehnt sehen möchte.
Aufgrund des Umfangs des Werkes werden wir uns auf zentrale Ausschnitte konzentrieren, die durch Kurzpräsentationen von Studierendenseite erweitert werden sollen.
Als Seminargrundlage wird der englische Originaltext empfohlen, am besten ist dafür die kritische Ausgabe von Peter H. Nidditch geeignet, die alle Revisionen des Textes enthält. |