| Kommentar |
Die Bibel ist die Textgrundlage für das Christentum als wichtigste Ideologie der abendländischen Kultur während der vergangenen zweitausend Jahre. Gleichzeitig bilden das Alte und das Neue Testament ein geradezu unerschöpfliches Stoffreservoir für die Künste in den christlichen Kulturen, natürlich auch die deutschsprachige Literatur. Dabei werden z.B. neutestamentarische Gleichnisse in den Dienst der Reformationspropaganda gestellt, wichtige biblische Figuren und ihre Konflikte in aktuelle Problemlagen und Auseinandersetzungen projiziert oder biblische Erzählungen in religionskritischer Absicht bösartig parodiert.
Die Fülle an Texten ist derart groß, dass selbst einzelne biblische Stoffe Material für ein ganzes HS abgeben könnten. In diesem HS sollen daher systematisch die unterschiedlichen Genres der Bibeldichtung vom Passionsspiel und vom Bibeldrama über das Gedicht zu einer biblischen Figur bis hin zu Bibelepos, Bibelerzählung und Bibelroman erarbeitet werden. Als Textgrundlage dienen herausragende Beispiele der Bibeldichtung wie Gryphius' "An den gecreutzigten Jesum", Klopstocks "Messias" (in Auszügen), Joseph Roths "Hiob" oder Borcherts "Die drei dunklen Könige". |
| Literatur |
Anzuschaffen ist: Joseph Roth: Hiob [Reclam XL 19129]
Alle weiteren Primärtexte zum Kurs finden sich als PDF-Dateien im ESem der SULB unter Philosophische Fakultät, Germanistik, Professur für Neuere deutsche Philologie und Literaturwissenschaft 3, SS 2018, HS Bibeldichtung |
