Lerninhalte |
Die im SS 2017 begonnene und im Wintersemester 2017/18 fortgesetzte Vorlesung soll in diesem Teil III ergänzt werden durch die von Nietzsche entfachte Auseinandersetzung mit der christlichen Geschichts-Theologie sowie mit den Fortschritts- und Verfalls-Theorien des 19. und 20. Jahrhunderts. Es ist genau die Zeit, in der die geistesgeschichtlich-philosophische Ost- West-Auseinandersetzung beginnt: Dostojewski contra Nietzsche. (Exkurs: Nietzsche, die Deutschen und Europa). Die russisch- panslawistische Geschichts- und Religions-Philosophie tritt ein in den Diskurs mit dem deutschen Idealismus und der westeuropäischen Aufklärung. Exemplarisch dafür steht die Geschichtsphilosophie des Deutsch-Russen Walter Schubart und die Danilewskis und Berdiajews. Die russischen Philosophen werden sich in Abgrenzung gegen den Westen ihrer Besonderheit bewusst. Trotz der jahrzehntelangen Unterdrückung durch den Bolschewismus wurde dieses Selbstbewusstsein nicht ausgelöscht. Aus diesen Gründen spielt Russland heute noch eine nicht nur geopolitisch-machtpolitische Rolle, sondern auch eine zentrale kulturhistorische Rolle, insbesondere bei der Gestaltung der Beziehungen zwischen der EU und Russland. |