Am 6. Dezember 2017 erkannte der US-Präsident, Donald Trump, Jerusalem als die Hauptstadt des Staates Israel an. Anschließend lobte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Trump und kritisierte gleichzeitig die EU, die die zentrale Rolle Jerusalems in der jüdischen Geschichte nicht wahrnehmen wolle: Jerusalem sei seit 3000 Jahren die Hauptstadt Israels und seit 70 Jahren die Hauptstadt des jüdischen Staates.
Trumps Entscheidung rief kontroverse Diskussionen und heftige Protestaktionen in Europa hervor, die erneut eine große Bedeutung der Heiligen Stadt für Juden, Christen und Muslime bestätigten.
In dieser Veranstaltung wird Jerusalem als europäischer Erinnerungsort betrachtet. Zunächst wird das vom französischen Historiker Pierre Nora entwickelte Konzept der Erinnerungsorte ausführlich diskutiert. Anschließend werden Jerusalems Geschichte und vor allem seine Entwicklung nach der Gründung des Staates Israel (1948) beleuchtet. Die Rezeption der Heiligen Stadt in Europa (vor allem im 20. Jahrhundert) steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. |