Anhand einer konkreten Fragestellung aus dem Bereich der Kognitiven Psychologie sollen in diesem zweisemestrigen Empiriepraktikum die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Diese umfassen unter anderem Literaturrecherche, Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds, Ableitung wissenschaftlicher Hypothesen, Versuchsplanung und Versuchsdurchführung im Wintersemester. Das Sommersemester umfasst neben der Versuchsdurchführung, Dateneingabe und Datenauswertung auch die Erstellung eines wissenschaftlichen Berichts und Posters.
Inhaltlich wird sich das Empiriepraktikum mit zwei verwandten, aber dennoch in wesentlichen Punkten unterschiedlichen Themenfeldern beschäftigen:
Zum einen wird es um die Nutzung von Blickdaten als indirektes Wissensmaß gehen. Dabei sollen im Rahmen des Tatwissenstests, der als Ziel das Aufdecken von verheimlichtem Tatwissen hat, verschiedene Aspekte untersucht werden, die das Entlarven eines Täters verbessern können (Charlotte Schwedes).
Im zweiten Themenbereich wird es darum gehen, unter welchen Bedingungen bestimmte Stimuli (beispielsweise simple Farbstimuli aber auch komplexere Stimuli wie emotionale Gesichter) unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Gegensatz zum ersten Themenbereich, wo Augenbewegungen eine zentrale Rolle spielen, wird es dabei um die sogenannte „covert attention” gehen. Damit ist die frühe Aufmerksamkeitsausrichtung gemeint, die unabhängig von Augenbewegungen geschieht und diesen meistens vorausgeht. Daher muss diese Art der Aufmerksamkeitsausrichtung indirekt, z.B. über Reaktionszeiten, gemessen werden (Benedikt Wirth)
Diese Themenfelder sollen als Ausgangspunkt für konkrete Experimente dienen. Bei der Wahl des Themas können die Teilnehmer eigene Ideen und Vorstellungen in bereits existierende Forschungsarbeiten aus diesem Bereich einbringen. Die Leistungskontrolle erfolgt durch die aktive Teilnahme an den Terminen der Plenumsphase und den Terminen der Kleingruppen, den Abschlussbericht (benotet) und die Posterpräsentation (unbenotet).
|