Kommentar |
Von Beginn an war der Prozess der europäischen Integration nicht nur von politischen sondern gerade auch von ökonomischen Motiven entscheidend geprägt. Dies machen die gegenwärtigen Verhandlungen um die Gestaltung des so genannten „Brexit” nur einmal mehr allzu deutlich. Dieses Wechselspiel zwischen politischen und ökonomischen Faktoren und ihre jeweilige Bedeutung für die Beschleunigung bzw. Verlangsamung des europäischen Einigungsprozesses stehen im Mittelpunkt dieses Proseminars. Neben einem chronologischen Überblick über die schrittweise Umsetzung eines gemeinsamen Binnenmarkts werden im Seminar dabei auch die Besonderheiten einzelner wirtschaftspolitischer Themenfelder, wie beispielsweise die gemeinsame Agrar- oder auch die Währungspolitik, näher in den Blick genommen. Am Beispiel der Europäischen Integration bietet der Kurs damit den Studierenden gleichzeitig eine allgemeine Einführung in die Quellen und Methoden der Wirtschafts- und Sozialgeschichte.
Zu diesem Proseminar wird ein begleitendes Tutorium angeboten, dessen Besuch für alle Teilnehmer verpflichtend ist. |
Literatur |
Eichengreen, Barry: The European Economy Since 1945. Coordinated Capitalism and Beyond, Princeton u.a. 2007.
Gillingham, John: European Integration, 1950-2003. Superstate or New Market Economy?, Cambridge u.a. 2003.
Loth, Wilfried: Europas Einigung. Eine unvollendete Geschichte, Frankfurt a.M. u.a. 2014.
Thiemeyer, Guido: Europäische Integration. Motive, Prozesse, Strukturen, Köln u.a. 2010. |