Kommentar |
Die Gesprächslinguistik als Forschungsrichtung hat sich in den 1970er Jahren etabliert mit spontanen, natürlichen Alltagsgesprächen als Forschungsschwerpunkt. Einerseits wurden Phänomene auf der Mikroebene untersucht, also syntaktische und semantische Besonderheiten (wie Ellipsen, Herausstellungen, formelhafte Wendungen, "Gesprächswörter"). Andererseits wurden auf der Makroebene interaktive Abläufe rekonstruiert, wie sie sich beim Sprecherwechsel, bei Reformulierungen und beim alltäglichen Erzählen beobachten lassen. Die sprachgeschichtliche Entwicklung der letzten 25 Jahre hat der Gesprächslinguistik neuen Auftrieb gegeben, weil mit den elektronischen Kommunikationsformen (E-Mail, SMS, Sprachnachricht) gesprächsnahe Varianten entstanden sind, die den (Zuständigkeits-)Bereich der Gesprächslinguistik erweitern, indem die klare Trennung zwischen Gespräch und Text aufgehoben wird. Sowohl klassische als auch moderne Fragestellungen werden im Hauptseminar behandelt.
Prüfungsleistung ist eine schriftliche Hausarbeit. |