Kommentar |
Das Seminar wird sich mit Darstellungen von Gewalt in der Literatur des 20. Jahrhunderts beschäftigen. Zunächst wird es um die Fragen gehen, was Gewalt überhaupt ist, welche Formen sich in typologischer Perspektive unterscheiden lassen und inwiefern man diese Konzepte und Kategorien auf Gewaltrepräsentationen in der Literatur übertragen kann. Anhand von literarischen Werken aus dem 20. Jahrhundert soll im Anschluss untersucht werden, wie die Literatur Gewalterfahrungen wiedergeben und vermitteln kann und welche vielfältigen ästhetischen und stilistischen Strategien hierbei zum Einsatz kommen. Die Textanalysen werden dabei gerahmt von der Betrachtung der jeweiligen historischen Kontexte sowie von der Lektüre theoretischer Texte, die sich mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie Literatur Gewalt überhaupt darstellen darf. Ein kurzer Exkurs zu entsprechenden Debatten in der Gegenwart (‚Killerspiele‘, explizit brutale Filmszenen) wird das Seminar abschließen.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen sind Franz Kafkas In der Strafkolonie sowie Rainer Maria Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Eine genaue Leseliste wird bei der Vorbesprechung bekannt gegeben. |