Kommentar |
Ist die französische Literatur an ihrem Ende angekommen, wie es die Kassandrenrufe von Tzvetan Todorov (La Littérature en péril, Paris 2007) und Dominique Fernandez (L’Art de raconter, Paris 2007) suggerierten oder hat sich vielmehr nach den Experimenten von nouveau roman, nouveau théâtre und nouvelle vague eine neue Lust am Erzählen und eine neue Hinwendung zur Lyrik vollzogen? Die Vorlesung geht den neuesten Entwicklungen der französischen und frankophonen Literatur seit den 80er Jahren nach. Dabei werden die Tendenzen des zeitgenössischen Romans ebenso wie die des Theaters und der Lyrik in den Blick genommen. Viel diskutierte Bücher werden vorgestellt wie Jonathan Littells Les Bienveillantes, Michel Houllebecqs Soumission, Les Années (2008) von Annie Ernaux oder Didier Eribons Retour à Reims (2010) und die Histoire de la violence (2016) von Edouard Louis, zwei Romane, die beide gerade von Thomas Ostermann an der Schaubühne inszeniert wurden. Bekannte zeitgenössische Autoren wie Cécile Wajsbrot, Jean-Michel Maulpoix und Jean-Philippe Toussaint werden im Rahmen der Vorlesung aus ihren Werken lesen und über ihre Werke sprechen. |