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Polybios - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüre Langtext
Veranstaltungsnummer 112461 Kurztext
Semester WiSe 2018/19 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 3
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 16:00 bis 18:00 woch 23.10.2018 bis 05.02.2019        Geb. B3 1, R. 2.10  
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kugelmeier, Christoph , Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Daß Polybios ein wenig im Schatten der „Großen“ in der griechischen Historiographie steht (Herodot und Thukydides), erstaunt, denn bei ihm handelt es sich zweifellos um einen der interessantesten und eigenwilligsten Geschichtsschreiber und vor allem Geschichtsdenker (nicht nur) des Altertums. Das zweifelhafte Geschick, Zeitgenosse des 2. Jhdts. v.Chr. zu sein, in dem sich entscheidende Umwälzungen sowohl in der griechischen wie auch in der römischen Welt vollzogen, machte ihn erst zum Mitakteur der gegen die wachsende Macht Roms gerichteten politischen Bestrebungen und Kriege des Achaischen Bundes, in dem er eine herausragende Stellung innehatte. Es führte ihn nach deren Scheitern als Geisel in die siegreiche Stadt am Tiber, wo er mit führenden Persönlichkeiten der römischen Elite Freundschaft schloß. Durch diese Erfahrungen bewog es ihn schließlich, in einem umfangreichen Geschichtswerk (den 40 Bücher umfassenden „Historien“, von denen vollständig nur die ersten fünf, sonst lediglich Exzerpte erhalten sind) der Frage nachzugehen, wie das Dorf auf den sieben Hügeln sich innerhalb relativ kurzer Zeit zur Herrin des gesamten Mittelmeerraums hatte aufschwingen können. Polybios’ philosophisch geprägte Geschichtsdeutung, namentlich seine Analyse der offenbar so erfolgreichen Verfassung der römischen Republik, erzielte eine große Nachwirkung auf spätere Denker, von Cicero über Machiavelli bis zu Montesquieu und der modernen Staatstheorie. Von großer Bedeutung für das Verständnis der antiken Historiographie als Literaturgattung ist seine Kritik an der emotionalen und pathetischen „mimetischen“ oder auch „tragischen Geschichtsschreibung“; ihr stellt er sein Ideal einer auf rationaler Wahrheits- und Ursachenfindung gegründeten historischen Analyse, der „pragmatischen Geschichtsschreibung“, entgegen (56,8-12).

Diese und weitere wichtige Aspekte in Polybios’ Werk sollen in der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Partien behandelt werden.

Literatur

eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt

zur Einführung: Klaus Meister: Die griechische Geschichtsschreibung. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus (Stuttgart 1990), zu Polybios: S. 153-165; James N. Davidson: Polybius, in: Andrew Feldherr (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Roman Historians (Cambridge 2009), 123-135; Brian C. McGing: Polybius' Histories (Oxford 2010); Klaus Stiewe / Niklas Holzberg (Hrsgg.): Polybios. Wege der Forschung, Bd. 247 (Darmstadt 1982); Frank W. Walbank: Polybius (Berkeley 1972, Ndr. 1990); ders.: Polybius, Rome, and the Hellenistic World. Essays and Reflections (Cambridge 2002, Ndr. 2003); Gustav Adolf Lehmann: Untersuchungen zur historischen Glaubwürdigkeit des Polybios (Münster 1967, zugl. Diss. Münster 1965)

Textausgabe: Polybii Historiae. Editionem a Ludovico Dindorfio curatam retractavit Theodorus Buettner-Wobst (5 Bde., Leipzig 1889-1904, mehrfach nachgedruckt)

Kommentar: A Historical Commentary on Polybius by Frank W. Walbank (3 Bde., Oxford 1959-1979)

Übersetzungen: Polybios: Der Aufstieg Roms / Historien. Hrsg. von Lenelotte Möller (Wiesbaden 2010, Ndr. 2014); Polybios: Geschichte. Gesamtausgabe in zwei Bänden. Eingeleitet und übertragen von Hans Drexler (2. Aufl. Zürich 1978 f.); Polybius: The Histories, translated by Robin Waterfield, introduction and notes by Brian McGing (Oxford 2010); Polybius: The Histories. With an English translation by William R. Paton (6 Bde., London 1922-1927, revised by Frank W. Walbank and Christian Habicht, Cambridge, Mass., 2010 f.); Polybe: Histoires. Texte établi et traduit par Paul Pédech (3. Aufl. Paris 2003 f.)

Bemerkung

Termin geändert!

Voraussetzungen

Griechischkenntnisse im Umfang des Graecums

Leistungsnachweis

Abschlußklausur

Zielgruppe

sowohl Philologen als auch Historiker, Politikwissenschaftler etc.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024