Kommentar |
In ihre Monographie Epistemic Injustice: Power and the Ethics of Knowing (2007) hat Miranda Fricker ein Phänomen benannt und analysiert, das seitdem intensiv in der Literatur diskutiert wird. Epistemische Ungerechtigkeit liegt etwa dann vor, wenn wir als Erkenntnissubjekte, aufgrund unserer Identität, systematisch Nachteile erfahren müssen. So kann es vorkommen, dass Mitgliedern traditionell benachteiligter Gruppen, aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit, weniger geglaubt wird, als sie es verdienen. Oder es kann geschehen, dass Mitgliedern dieser Gruppen die begrifflichen Ressourcen fehlen, um gegenüber sich selbst und anderen die eigenen Erfahrungen verständlich zu machen. Ziel dieses Seminares wird es sein, verschiedene Formen epistemischer Ungerechtigkeit, ihre zugrundeliegenden Mechanismen sowie die hieraus entstehenden Schäden zu betrachten. (Das Seminar findet in englischer Sprache statt)
Literatur
Fricker, M. (2007). Epistemic Injustice: Power and the Ethics of Knowing. Oxford: Oxford University Press. |