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Nietzsche - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 112683 Kurztext
Semester WiSe 2018/19 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 10:00 bis 12:00 woch 17.10.2018 bis 06.02.2019  Gebäude E1 3 - Seminarraum 0.14        
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Nortmann, Ulrich , Univ.-Prof. Dr. phil.
Sturm, Holger , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

In diesem Seminar soll Friedrich Nietzsches Jenseits von Gut und Böse von 1886 in Teilen besprochen werden.

Nietzsche verfolgt hier das Ziel, eine „Philosophie der Zukunft“ in Gang zu bringen.  –  Alles soll also ganz anders werden im Reich der Intellektualität, vielleicht auch im Leben im Ganzen? Das Trommeln für eine solche Erneuerungsprogrammatik geht, wie man sich denken kann, nicht ohne mehr oder weniger bissige Kritiken an vorausgegangenen Versionen des Philosophierens ab. So sehen wir den Platonismus als den „langwierigste(-n) und gefährlichste(-n) aller Irrtümer“ geschmäht; wir nehmen bei der Gelegenheit eines Verrisses der bekanntesten Cartesianischen Sentenz („ich denke, also bin ich“) das Wort vom „Aberglauben der Logiker“ zur Kenntnis – sieben Jahre zuvor hatte Frege mit der Begriffsschrift den Grundtext der modernen Logik veröffentlicht; wir bemerken den milden Spott Nietzsches über Kants Stolz auf die von diesem rund hundert Jahre zuvor in der Kritik der reinen Vernunft glücklich zustande gebrachte Kategorientafel.

Bei aller nicht übersehbaren Lust Nietzsches an der Provokation: In seinen Diagnosen und Gegenentwürfen bringt er oft genug ernstzunehmende Motive zur Geltung, die uns aus späteren, eher „analytisch“ geprägten Phasen der jüngeren Philosophiegeschichte bekannt vorkommen. Ein Beispiel ist der Gedanke einer „Herrschaft“ der Grammatik der Sprachen über das Denken der Menschen  –  Sprachstrukturen sind für Nietzsche, der von Haus aus Altphilologe war, immer ein Thema gewesen. Ein anderes der Gedanke, dass bei einem naturwissenschaftlich geprägten Weltzugang Modelle ihre pragmatische Berechtigung haben könnten, die mit Idealisierungen und Vereinfachungen einhergehen  –  man braucht vielleicht nicht gleich wie Nietzsche so zu sprechen, als wären in dem betreffenden Bereich „Fiktionen“ und „Fälschungen“ gleichsam an der Tagesordnung.

Mögen Nietzsches Thesen mitunter auch so krass ausfallen, dass er sich damit jenseits von Gut und Böse aufstellt (einmal ganz abgesehen davon, dass der Mann Gegensätze wie den von Gut und Böse sowieso einzureißen bestrebt ist), es gibt auf jeden Fall genügend Anknüpfungspunkte für Diskussionen, die fruchtbar sein können, selbst wenn man bisher vor allem anders gelagerte Arten von Philosophie kennengelernt hat. Was Nietzsche jedoch über Frauen und bestimmte weitere Themen äußert, lässt man eher beiseite.

Besorgen Sie sich, falls Sie interessiert sind, am besten die 2013er Meiner-Ausgabe des Texts (= Band 651 der Philosophischen Bibliothek).


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024