Kommentar |
Ein „merkwürdiges Objekt“ sei die DDR, schlussfolgerte im Jahr 2004 der Historiker Konrad H. Jarausch: Je weiter sie in die Vergangenheit entschwinde, desto fremder und vieldeutiger scheine sie zu werden. Hätten Beobachter das SED-Regime zunächst als „graues, eintöniges, von Uniformen beherrschtes Land“ beschrieben, so fänden sich nun zunehmend Porträts, in der eine „bunte, fröhliche und von Solidarität geprägte Gemeinschaft“ gezeigt werde. 14 Jahre später gilt dieses Diktum weiterhin. Die DDR-Geschichtsschreibung ist und bleibt ein hart umkämpftes Feld, da sich hier stärker als anderswo Zeitzeugen mit Wissenschaftlern streiten, Verklärung auf Aufklärung trifft und nach 1989/90 eine Quellenfülle frei gegeben wurde, wie man es sonst nur nach bedingungslosen Kriegsniederlagen kennt. Mit Hilfe von Sekundärliteratur, Referaten und Quellenübungen soll die Übung einen Überblick über die Geschichte der DDR geben. Inhaltlich werden vor allem die innenpolitischen Zäsuren im Zentrum der Veranstaltung stehen: die Staatsgründung 1949, der Aufstand vom 17. Juni 1953, der Mauerbau 1961, der Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker 1971 und das Ende der DDR. |
Literatur |
Ulrich Mählert, Kleine Geschichte der DDR. München 2010; Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009; Klaus Schroeder, Der SED-Staat. Geschichte und Strukturen der DDR 1949-1990, Köln 2013; Hermann Weber, Geschichte der DDR, München 2012. |