Thema dieses Seminars ist die Frage, inwiefern optionale linguistische Variation durch Annahmen und Erkenntnisse der Informationstheorie (Shannon 1948) erklärt werden kann.
Die Informationstheorie ist ursprünglich keine linguistische Theorie, sondern beschäftigt(e) sich generell mit der effizienten Übertragung von Nachrichten in Kommunikationssystemen. Information ist dabei auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeit eines Ausdruckes im Kontext definiert: Je wahrscheinlicher er ist, desto weniger informativ ist er.
Vor allem in den letzten 20 Jahren wurden informationstheoretische Erkenntnisse und Konzepte wie eben dieser Informationsbegriff auf linguistische Fragestellungen und Phänomene aus so vielfältigen Bereichen wie Phonologie, Morphologie oder Syntax angewandt. In diesem Seminar lernen Sie zunächst grundlegende Konzpte der Informationstheorie sowie Methoden, diese empirisch zu erheben, kennen. Dann besprechen wir informationstheoretische Erklärungen für Phänomene aus verschiedenen, u.A. den oben angesprochenen Bereichen der Linguistik. Dabei berücksichtigen wir auch das Verhältnis zu "traditionellen", nicht-informationstheoretischen Ansätzen. |