Kommentar |
Technik und Literatur stehen in einem komplexen Verhältnis zueinander. Einerseits werden in literarischen Werken technologische Entwicklungen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen auf vielschichtige Weise verhandelt und kritisch reflektiert, andererseits wird das literarische Schaffen durch die technischen Möglichkeiten und Gegebenheiten beeinflusst: Nicht nur wirkt sich die Wahl der Materialien auf den Schreibakt aus, sondern es werden auch immer wieder technische Verfahren als Mittel zur kreativen Gestaltung genutzt. Das Seminar wird sich mit diesen vielfältigen Wechselwirkungen beschäftigen und deren verschiedene historische Ausprägungen epochenübergreifend – von Hoffmann bis zur zeitgenössischen Code Poetry – nachzeichnen. Nach einer einführenden Auseinandersetzung mit dem Begriff der Technik wird es insbesondere um die Fragen gehen, wie sich die Literatur in die vorherrschenden Technik-Diskurse einschreibt oder sie verändert, wie sie sich technische Mechanismen einverleibt und produktiv umdeutet, und wie sich die skizzierten Beziehungen theoretisch fassen und beschreiben lassen. Abschließend wird das Seminar einen Blick auf die Rolle der Technik in der Fernsehserie und dem Computerspiel werfen.
Eine genaue Literaturliste wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Vorab gelesen werden sollten:
- E. T. A. Hoffmann: Der Sandmann.
- Theodor Fontane: Der Schimmelreiter.
- Max Frisch: Homo Faber.
- Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker.
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