Goethe bezeichnete die Ballade mit einer oft zitierten Metapher als „Ur-Ei” der Dichtung, die moderne Literaturwissenschaft spricht von einem „Gattungshybrid” - gemeint ist jeweils ein ähnliches Phänomen: Balladen verbinden lyrische, dramatische und epische Elemente und stehen damit neben und über der traditionellen Gattungstrias.
Was das bedeutet, untersucht das Seminar in historischer Hinsicht an einer Reihe der bekanntesten deutschen Balladen zwischen Gottfried August Bürger und Bertolt Brecht. In systematischer Perspektive werden insbesondere typologische Kategorien wie z.B. „naturmagische Ballade”, „Heldenballade”, „Ideenballade” oder „soziale Ballade” in den Blick genommen und nach ihren Möglichkeiten bzw. Grenzen befragt.
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