Kommentar |
Im Werk von Max Frisch (1911 bis 1991) nehmen neben der Auseinandersetzung mit den politischen Verhältnissen seiner Gegenwart, Fragen der Moral sowie ontologischen Reflexionen Betrachtungen über die Thematik der Identität und des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern eine zentrale Stellung ein. Insbesondere in Romanen und Erzählungen, Tagebüchern und Essays sucht der Schweizer Schriftsteller nach Antworten auf Fragen, die seit der frühen Moderne den literarischen Diskurs bestimmen: Was konstituiert das Wesen des Menschen? Auf welche Weise konturiert der Mensch sein Ich? Und welche Mechanismen bestimmen den Versuch, die monologische Seinserfahrung zum Dialogischen hin zu überschreiten?
Das Seminar erörtert ausgewählte Prosawerke, entwickelt exemplarische Deutungszugänge und diskutiert verschiedene Ansätze literaturgeschichtlicher Einordnung. |
Literatur |
Folgende Werke, die Gegenstand der Seminardiskussion sein werden, sind bereits während der Vorlesungsfreien Zeit zu lesen; die Seminarlektüren sind sowohl im Buchhandel als auch auf dem antiquarischen Markt in unterschiedlichen Ausgaben greifbar:
- Max Frisch: Antwort aus der Stille – Eine Erzählung aus den Bergen. Mit einem Nachwort von Peter von Matt. Berlin 2011. [Suhrkamp Taschenbuch 4219]
- Max Frisch: Homo faber. Ein Bericht. Frankfurt am Main 1998. [Suhrkamp BasisBibliothek 2]
- Max Frisch: Montauk. Mit einem Kommentar von Florian Radvan und Andreas Anglet. Berlin 2011. [Suhrkamp BasisBibliothek 120]
- Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän. Frankfurt am Main 1981. [Suhrkamp Taschenbuch 734]
Über den Autor und den literarhistorischen Kontext seines Werkes können Sie sich in Vorbereitung des Seminars in folgendem Werken informieren:
- Andreas B. Kilcher: Max Frisch. Frankfurt am Main 2011. [Suhrkamp BasisBiographien 50]
- Volker Weidermann: Max Frisch. Sein Leben, seine Bücher. Köln 2010.
- Schweizer Literaturgeschichte. Hrsg. von Peter Rusterholz und Andreas Solbach. Stuttgart und Weimar 2007.
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