Kommentar |
Die Veranstaltung, die als Übung zur Geschichtsschreibung angelegt ist, führt die Errungenschaften der Epoche des Hellenismus aus der Perspektive der Neuzeit vor. Neben den militärischen Auseinandersetzungen ist die hellenistische Epoche vor allem wegen der Errungenschaften in Philosophie, Technik, Kunst und Literatur bedeutsam. Im Laufe der Zeit führte dies zu einer Hellenisierung vor allem des Orients und im Gegenzug zu einer Durchdringung der griechischen Kultur mit orientalischen Kulturelementen. Hinzu kommt noch der kultische Aspekt, der in allen Teilbereichen zu einer gegenseitigen Durchdringung des Götterkanons führte, d.h. zu einer Übernahme orientalischer Götter im griechischen Kulturbereich und auch griechischer Götter im orientalischen Kulturbereich entscheidend beitrug. Diese Errungenschaften werden anhand der „Geschichte des Hellenismus“ von Johann Gustav Droysen näher betrachtet, denn er beurteilte die Epoche nicht mehr als Zeit des Verfalls, vielmehr sah er die damals stattfindenden Prozesse als zentral für die Entwicklung des Christentums an. Um die Epoche aus neuzeitlicher Sicht entsprechend bewerten zu können, müssen allerdings auch Gegenstimmen, wie etwa Peter Greens „From Alexander to Actium“, angesprochen werden.
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Literatur |
Einführende Literatur: A. Alfaix Assis, What Is History For? Johann Gustav Droysen and the Functions of Historiography, New York 2016; H. W. Blanke (Hrsg.): Historie und Historik. 200 Jahre Johann Gustav Droysen. Festschrift für Jörn Rüsen zum 70. Geburtstag, Köln/ Weimar/ Wien 2009; P. Green, Alexander to Actium. The Hellenistic Age, London 1990; J. G. Droysen, Geschichte des Hellenismus, Hamburg 1836/43; W. Nippel, Johann Gustav Droysen. Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik, München 2008. |