Die Filmgeschichte künstlicher Intelligenz (KI) nimmt im deutschen Kino ihren Ausgang – in einer Zeit, die diese Begriffe noch gar nicht kennt. Das monumentale Stummfilmepos Metropolis von Fritz Lang (1927) und der frühe Tonfilm Der Herr der Welt (1934) unter der Regie Harry Piels leiten die Erfolgsgeschichte eines filmischen Leittopos ein, das bis in die Gegenwart an Wirkungsmacht nicht eingebüßt hat. In genrekonstituierenden Science-Fiction-Filmen werden seither die Gefahren von KI-Programmen – verkörpert durch humanoide Roboter, Androiden und Gynoiden – gerade dort filmisch in Szene gesetzt, wo die Menschen, die für deren Programmierung und Steuerung verantwortlich sind, scheitern.
Die Filmanalysen erfolgen vor dem Hintergrund aktueller filmnarratologischer und -theoretischer Ansätze, zugleich aber auch mit Blick auf den interdisziplinär geführten Diskurs um die politische, gesellschaftliche und nicht zuletzt ethische Relevanz künstlichen Lebens und künstlicher Intelligenz.
Folgende Filme werden (u.a.) im Seminar untersucht:
Metropolis (R: Fritz Lang, D 1927)
Der Herr der Welt (R: Harry Piel, D 1934)
Westworld (R: Michael Crichton, USA 1973)
Blade Runner (R: Ridley Scott, USA 1982)
Ghost in the Shell/ Kōkaku Kidōtai (R: Mamoru Oshii, J 1995)
A.I. (R: Steven Spielberg, USA 2001)
Her (R: Spike Jonze, USA 2013)
Ex Machina (R: Alex Garland, UK/USA 2015)
Eine vollständige Liste der im Seminar behandelten Filme wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |