Kommentar |
Auf einem sehr gut ausgebauten Straßennetz in Italien sowie im gesamten römischen Reich konnte ein Senator von Rom für ein Weekend zu seiner Villa an den Golf von Neapel reisen, aber auch - wie Cicero – seine Landgüter nacheinander inspizieren. Für den Senator L. Iulius Marinus Caecilius Simplex wurden in seiner elfjährigen Amtszeit in den Provinzen Dienstreisen über 20 000 km nachgewiesen. Militärdiplome zeigen, dass römische Truppenteile vom Hadrianswall im Norden Großbritanniens an die Donau und von dort an die Grenze zum Partherreich verschoben wurden. Reisende Mosaizisten verlegten ihre Kunstwerke in den Villen Nordafrikas, aber auch in Südfrankreich. Pilger aus dem ganzen Reich reisten zum Artemision nach Ephesos oder wagten in der Spätantike die Reise in Heilige Land.
Auf der Basis epigraphischer, numismatischer und literarischer Quellen werden wir uns in der Veranstaltung mit der Mobilität der römischen Gesellschaft vor allem in Kaiserzeit und Spätantike auseinandersetzen. |
Literatur |
Caillet, J.-P., Le voyage dans l’Antiquité tardive. Réalités et images, Turnhout 2016; Geus, K., “Hic fui” : Touristische Unternehmungen in römischer Zeit, in: R. Kinsky/J. Timmer (Hrsg.), Fröhliche Altertumswissenschaft. Festbuch für Wolfgang Will zum 65. Geburtstag (Antiquitas: Reihe 1, Abhandlungen zur alten Geschichte 64), Bonn 2014, 57-88; Giebel, M., Reisen in der Antike, Düsseldorf 2000; Lemcke, L., Imperial Transportation and Communication from the Third to the Late Fourth Century: The Golden Age of the cursus publicus, Brüssel 2016 |