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Werkzeuge deontologischer Moraltheorien (Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 115862 Kurztext
Semester SoSe 2019 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 14:00 bis 16:00 woch 10.04.2019 bis 17.07.2019        Geb. A2 3, Raum 0.09 (EG)  
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Harney, Jonas , M. A.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

Ist es moralisch problematischer, eine Person zu töten, als es zu unterlassen eine Person vor dem Tod zu retten? Ist es moralisch problematischer, eine Person beabsichtigt zu töten, als ihren Tod unbeabsichtigt zu verursachen? Ist es moralisch verboten, eine Person dafür zu opfern, dass viele andere Personen gerettet werden? Ist es moralisch verboten eine Person zu töten, selbst dann wenn dadurch verhindert würde, dass andere Handelnde viele andere Personen töten würden?

Konsequentialistische Moraltheorien verneinen diese Fragen und zwar deshalb, weil die Unterscheidungen, die in diesen Fragen aufgeworfen werden, moralisch irrelevant seien. Es komme stattdessen nur darauf an, welche Konsequenzen eine Handlung letztlich (erwartbar) hervorbringe. Im Gegensatz dazu behaupten deontologische Moraltheorien typischerweise, dass der moralische Status einer Handlung nicht (oder nicht allein) dadurch bestimmt wird, welche Konsequenzen die Handlung hat. Viele Deontolog*innen würden die obigen Fragen deshalb bejahen (abhängig von der konkreten Ausbuchstabierung ihrer Theorie). Deutlich wird dieser Unterschied in folgendem Beispiel.

Transplantation: Eine Ärztin hat fünf schwer erkrankte Patient*innen, die an Organversagen sterben, und einen gesunden Patienten, dessen Organe alle fünf Personen retten könnten.

Konsequentialist*innen behaupten, dass die Ärztin (unter bestimmten Umständen) den gesunden Patienten töten sollte, um die fünf Patient*innen zu retten. Den meisten Menschen widerstrebt dieses Urteil. Intuitiv scheint das Töten des gesunden Patienten moralisch verboten. Deontolog*innen stimmen diesem Urteil zu. Sie behaupten, dass das Töten einer Person moralisch verboten ist, selbst dann, wenn durch den Tod mehr Gutes hervorgebracht werden würde.

Solche und ähnliche Fälle sind eine Motivation für Deontolog*innen die moralische Bewertung nicht (nur) an die Konsequenzen, die die Handlung hervorbringt, zu koppeln. Stattdessen führen sie eine Reihe von moralisch relevanten Eigenschaften von Handlungen an, die bestimmen ob die Handlungen moralisch verboten, geboten oder erlaubt sind. In diesem Seminar werden wir einige der für Deontolog*innen wichtigsten moralisch relevanten Eigenschaften kennenlernen und diskutieren:

Tun und Unterlassen: Es ist schlimmer ein Übel (bspw. den Tod einer Person) hervorzubringen als es nur nicht zu verhindern.

Intendieren und Vorhersehen: Es ist problematischer ein Übel zu intendieren als es nur unbeabsichtigt vorherzusehen.

Instrumentalisierung: Es ist verboten eine Person als bloßes Mittel zum (größeren) Vorteil für andere zu gebrauchen.

Deontische Handlungsrestriktionen: Es ist  verboten eine moralisch falsche Handlung auszuführen, selbst dann wenn dadurch viele andere davon abgehalten würden, die gleiche moralisch falsche Handlungen auszuführen.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024