Kommentar |
Im November des Jahres 284 n. Chr. kam Gaius Valerius Diocles nach dem Tod des bisherigen Kaisers Numerianus an die Macht. Seine tiefgreifenden Reformen der Herrschaftsstruktur, Verwaltung und Wirtschaft markieren den Beginn der als Spätantike bezeichneten Zeit, die in der Forschung nach anfänglichem Desinteresse vor allem als Zeit des Niedergangs aufgefasst wurde, für die der Begriff der „weströmischen Dekadenz“ sprichwörtlich geworden ist und Personen wie der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustulus als beispielhaft angesehen wurden. In der Übung soll zunächst ein chronologisches Grundgerüst zur Spätantike erarbeitet werden, auf dessen Grundlage eine Einführung in Gesellschaft, Recht und Religion anhand der antiken Quellen erfolgt. Abschließend soll auf die Rezeption der Epoche gerade hinsichtlich der stark negativen und pessimistischen Sicht eingegangen werden. |
Literatur |
Literatur: Zur Einführung: Pfeilschifter, R., Die Spätantike. Der eine Gott und die vielen Herrscher, München 2014.
Ausführliche wissenschaftliche Darstellungen: Demandt, A., Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian. 284-565 n. Chr., München 2 2007. Jones, A. H. M., The Later Roman Empire 284-602, 4 Bde., Oxford 1964.
Zu einzelnen Aspekte: Girardet, K. M., Die konstantinische Wende. Voraussetzungen und geistige Grundlagen der Religionspolitik Konstantins des Großen, Darmstadt 2006. Meier, M., Das späte römische Kaiserreich ein ‚Zwangsstaat‘? Anmerkungen zu einer Forschungskontroverse, in: D. Brodka / J. Janik / S. Sprawksi (Hrsg.), Freedom and its Limits in the Ancient World, Krakau 2003, S. 193-213. Rohrbacher, D., The Historians of Late Antiquity, London 2002. |